Von A bis Z

Terminologie zu Dolmetschen, Übersetzen und weiteren Sprachdienstleistungen

Glossar

AIIC ist der internationale Verband der Konferenzdolmetscher. Er setzt die ethischen und professionellen Standards des Berufes auf internationaler Ebene.

Die Sprachen, die Dolmetscher:innen bei der Arbeit benutzen, werden allgemein in A, B und C unterteilt.

Unter den Arbeitssprachen von Dolmetscher:innen gibt es immer eine A-Sprache, manchmal auch mehrere. Diese entspricht der Muttersprache oder Sozialisationssprache und ist beim Dolmetschen meistens die Zielsprache.

Dolmetscher:innen können mit einer oder mehreren B-Sprachen arbeiten. Es handelt sich um eine Sprache, die fast auf muttersprachlichem Niveau beherrscht wird und sowohl Ziel- als auch Ausgangssprache der Verdolmetschung sein kann.

C-Sprachen sind passive Arbeitssprachen, die beim Arbeiten nicht „gesprochen“ sondern nur „gehört“ werden. Sie können also nur Ausgangssprache sein.

Diese ehrenamtliche Initiative setzt sich für den Aufbau von Kompetenzen von Dolmetscher:innen ohne einschlägige Ausbildung ein. Ihr Ziel ist, eine gleichberechtigte, sprachlich präzise und kulturell angemessene Kommunikation zu ermöglichen.

Das sogenannte Gemeindedolmetschen unterscheidet sich vom Konferenzdolmetschen insofern, dass es ganz andere Kommunikationssituationen betrifft. Gemeindedolmetscher:innen sind dafür verantwortlich, Menschen Zugang zu Bildung sowie medizinischen, sozialen, juristischen und weiteren öffentlichen Dienstleistungen zu verschaffen. Sie müssen nicht nur ihre Arbeitssprachen beherrschen, sondern sich auch in den kommunikativen Settings gut auskennen, sodass sie eine erfolgreiche Kommunikation zwischen Menschen mit oftmals sehr unterschiedlichen Hintergründen und Ansichten sowie einem Macht- und Wissensgefälle ermöglichen können. Meistens wird beim Community Interpreting der Modus des Gesprächdolmetschens verwendet.

Hören, verstehen, sprechen – und das alles gleichzeitig! Dolmetscher:innen übertragen das gesprochene Wort mündlich in eine andere Sprache. Für so eine Leistung, die höchste Konzentration erfordert, sind Teamarbeit und eine angemessene Dolmetschtechnik unerlässlich.

Seien Sie eher skeptisch, wenn Dienstleister:innen diese Bezeichnung benutzen. Es ist ein sehr „kreativer“ Neologismus, mit dem auch nichts weiter als dolmetschen gemeint ist.

Zur Übertragung von Simultanverdolmetschungen haben sich spezifische Techniken mit jeweiligen Vor- und Nachteilen etabliert. Meistens kommen infrarot- oder funkbasierte Dolmetschanlagen zum Einsatz. Auch eine digitale Übertragung über Internetverbindungen ist unter Umständen möglich. Die Anforderungen an die Dolmetschtechnik sind auch in den Normen ISO 2603 und ISO 4043 festgelegt.

In einer dialogischen Situation, z. B. Geschäftsverhandlungen, kann das Gesprächs- oder Verhandlungsdolmetschen angewandt werden. Hierbei werden kürzere Redebeiträge konsekutiv gedolmetscht oder zeitgleich geflüstert.

Die Honorare von Konferenzdolmetscher:innen werden üblicherweise in Tagessätzen oder in Projekthonoraren berechnet. Die Vorbereitungszeit ist in der Regel im Preis inbegriffen. Hinzu kommen ggf. Pauschalen für Reisezeit und -kosten. Für Polizei- und Gerichtsdolmetscher:innen gelten in Deutschland gesetzlich festgelegte Stundenhonorare.

Die Dolmetschkabine ist der Arbeitsplatz von Simultandolmetscher:innen. Ortsfeste Kabinen müssen den Anforderungen der ISO-Norm 2603, transportable den Anforderungen der ISO-Norm 4043 entsprechen.

Beim Konsekutivdolmetschen wird das Gesprochene im Anschluss sinngetreu in die Zielsprache übertragen. Redeabschnitte von bis zu 8 Minuten sind für professionelle Dolmetscher:innen kein Problem. Diese Technik ist besonders für feierliche Reden oder Vorträge in einem zweisprachigen Kontext geeignet. In diesem Modus ist die Zeitplanung sehr wichtig.

Die Leistung von Dolmetscher:innen ist urheberrechtlich geschützt. Sie istausschließlich zur sofortigen Anhörung bestimmt und darf nicht ohne ausdrückliche Zustimmung der Urheber:innen aufgezeichnet  oder übertragen werden. Jede Verwendung der Leistung wird in Form von Nutzungsrechten vor der Veranstaltung gemeinsam festgelegt.

Diese Funksysteme, die oft bei Museumsführungen oder Werksbesichtigungen zum Einsatz kommen, können bei mobilen Einsätzen oder in Ausnahmefällen auch bei kleineren Veranstaltungen  als Dolmetschanlage fungieren. Durch die fehlende, schalldichte Dolmetschkabine, kommt es zu einer sehr viel höhreren Belastung für das Dolmetschteam.

Beim Simultandolmetschen arbeiten Dolmetscher:innen in einer schalldichten Kabine und verdolmetschen die Originalrede zeitgleich, also während sie gehalten wird. Nach maximal 30 Minuten wechseln sich die Dolmetscher_innen ab. Dieser Modus eignet sich besonders für mehrsprachige Konferenzen.

Es handelt sich um eine weitere „kreative“ Bezeichnung für das Simultandolmetschen. Seien Sie genau so skeptisch wie bei „Dolmetsching“.

Wie „Synchrondolmetschen“.

Meistens bedeutet Dolmetschen Arbeit im Tandem. Bei langen Sitzungen arbeiten wir manchmal sogar zu dritt oder zu viert. Ein eingespieltes Team ist natürlich immer ein Plus-Punkt!

Oft wird Übersetzen mit Dolmetschen verwechselt. Übersetzer:innen beschäftigen sich mit schriftlicher Sprache, Dolmetscher:innen mit gesprochener Sprache. Viele Dienstleister:innen bieten jedoch beides an!

In einer dialogischen Situation, z. B. Geschäftsverhandlungen, kann das Gesprächs- oder Verhandlungsdolmetschen angewandt werden. Hierbei werden kürzere Redebeiträge konsekutiv gedolmetscht oder simultan geflüstert.

Dolmetscher_innen sind in ihrer Arbeit stets zu absoluter Vertraulichkeit verpflichtet! Sie ist ein wichtiger Bestandteil unserer Berufs- und Ehrenordnung. (Siehe VKD und AIIC.)

Der VKD ist der größte Berufsverband für Konferenzdolmetscher:innen in Deutschland. Seine Mitglieder verpflichten sich, die geltende Berufs- und Ehrenordnung zu beachten.

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